Glanzlos, aber erfolgreich verlief der Heimauftakt in das Jahr 2024 für die Damen I der HSG Weiden. Gegen die Reserve des HC Erlangen siegte man letztlich verdient mit 39:34. Trotz der üppigen Torausbeute sieht HSG-Trainer Niklas Deml aber noch einiges an Verbesserungspotential im Angriffsspiel, wo maßgeblich auch die Ursache für die vielen Gegentore lag. „Wir bekommen zwar 34 Gegentore, aber grundsätzlich ist unsere Abwehr – abgesehen von einigen schlampigen Zweikämpfen – stabil gestanden mitsamt sicheren Torhütern, aber im Angriff waren wir viel zu fahrig und haben Erlangen dadurch zu unzähligen Gegenstößen eingeladen“, so Deml.
Eben diese ungewohnte Fehleranfälligkeit führte zu den vielen Gegentoren und dem faden Beigeschmack des Heimerfolgs. Dabei will Deml auch nicht ignorieren, dass es unzählige gute Aktionen im Spiel gab, aber eben zu inkonstant: „Wir haben einen tollen Angriff, dann wieder einen komplett unnötigen Fehler, danach einen erstklassigen Konter und direkt im Anschluss eine katastrophale Fehlentscheidung. So zieht sich das dann über 60 Minuten.“
Will man am Donnerstag im Spitzenspiel gegen den punktgleichen Tabellenführer Forchheim bestehen, muss die Mannschaft stabiler und konstanter agieren, meint und fordert dabei vor allem mehr Geduld und Cleverness von seiner Mannschaft im Positionsangriff. „Wir haben so viele tolle Angriffe gespielt, wo man meinen sollte, dass eigentlich jeder sieht, welche Aktionen Früchte tragen und welche nicht. Dann ist es schwer zu verstehen, dass wir uns nicht an den konstruktiven Aktionen orientieren können, sondern postwendend wieder in Harakiri umschwenken“, meinte auch Co-Trainerin Maria Schlosser. Positiv aufgefallen ist dem Trainer-Team dabei die – vor allem offensive – Leistungsexplosion der beiden Stammspielerinnen Vanessa Szameitat und Aileen Häuber. Während Kreisläuferin Szameitat fünf Feldtore beisteuern konnte, offensiv fast jeden Zweikampf gewann und viele erfolgreiche Sperren für ihren Rückraum stellen konnte, gelang es Linkshänderin Häuber erstmals in der Saison ihr enormes Talent auch in Leistung umzumünzen. „Aileen spielt keine schlechte Saison, aber blieb trotzdem deutlich hinter unseren und vor allem ihren eigenen Erwartungen zurück, weil wir natürlich alle wissen und sehen, wieviel sie leisten kann. Technisch und taktisch kann ihr eigentlich kaum jemand das Wasser reichen, sodass wir alle uns für sie freuen, dass bei ihr merklich der Knoten geplatzt ist“, so Schlosser.
Dass die beiden Punkte gegen die jungen Erlangerinnen (der HC setzte wie im Hinspiel auf die A-Jugend) letztlich doch ungefährdet eingesammelt werden konnten, lag neben Häuber und Szameitat an den guten Leistungen der Führungsspieler Franziska Scheidler und Jennifer Hermann sowie der tadellosen Abwehrarbeit von Tara Schumacher und Tamara Hauer.
Grund zum Optimismus für die nächsten Aufgaben sieht HSG-Coach Deml dabei vor allem im Potential, das auch gegen den HCE II sichtbar war: „Wir schmeißen 20 Bälle komplett unbedrängt weg, haben einen rabenschwarzen Tag und werfen trotzdem noch 39 Tore. Wenn wir jetzt konzentrierter und sicherer spielen, können wir noch sehr viel aus uns und der Saison rausholen.“
Weiter geht’s für die Erste Damen bereits am Donnerstagabend um 20.00 Uhr in Forchheim, wenn man gegen den ungeschlagenen, aber punktgleichen HC zum Spitzenspiel antritt.

Für die HSG spielten: Bräunlein, List – Hermann (11), Scheidler (7), Häuber (6), Szameitat (5), Schumacher (4), Hauer (3/3), Arnold (1), Eichinger (1), Härtl (1), Leonhardt.

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