Im letzten Heimspiel der Saison verliert die Erste Damen der HSG Weiden gegen den HC Forchheim mit 21:29. Im Vorfeld der Partie wusste man, dass sich der HC unbedingt für die Hinspielniederlage revanchieren wollen würde. Obwohl also entsprechend gewarnt, wurde man von den bis in die Haarspitzen motivierten Gästen überrumpelt, sodass HSG-Trainer Niklas Deml bereits nach vier Minuten und einem 0:3 – Rückstand das erste Time-Out nehmen musste und fehlende Körpersprache und Engagement monierte. „Anders als im Sieg gegen Mintraching in der Vorwoche sind wir wieder zu schüchtern und mit zu wenig Selbstbewusstsein aufgetreten“, so Deml. Auf dem Spielfeld machte sich das bemerkbar durch zögerliche Torabschlüsse, fehlerhafte Pässe und zurückhaltendes Zweikampfverhalten. „Forchheim hat eine sehr zweikampfstarke und torgefährliche Mannschaft. Wenn man dann nicht mit 100% dagegen hält, ist wenig zu holen“, kritisierte Deml den phasenweise uninspirierten Auftritt seines Teams. Insbesondere Gäste-Halbrechts Theresa Schreyer war im Eins-gegen-Eins von der HSG kaum zu stoppen. Auf der Gegenseite hatte man mit der Manndeckung gegen Franziska Scheidler zu knappern. Obwohl man die gesamte Saison immer wieder mit persönlicher Einzelbewachung zu tun hatte und sich auch gegen Forchheim explizit darauf vorbereitete, fehlten dieses Mal Lösungen. Scheidler konnte nicht ins Spiel gebracht werden und der Rest des Teams konnte sich nur sporadisch im fünf gegen fünf gegen die stabile Gäste-Abwehr durchsetzen, sodass am Ende eine deutliche und verdiente Heimniederlage auf der Anzeige stand. Während man in den vorausgegangen Wochen einige unerklärliche Leistungseinbrüche gezeigt hatte, war für Deml nach dem Spiel die Erklärung dieses Mal aber offensichtlich: „Forchheim war uns heute schlicht überlegen und hat besser gespielt als wir. Das muss man dann auch neidlos anerkennen. Sowohl im Zweikampfverhalten in der Abwehr als auch im Angriff hat uns der HC vorgemacht, wie es geht.“ Eine höhere Niederlage habe dabei nur die sehr gute Leistung des gewohnt starken Torhüter-Duos Bräunlein / List verhindert.
Den Kopf in den Sand stecken will man bei der HSG aber trotz der Niederlage nicht, sondern die Saison anständig zu Ende spielen. Weil auch der Tabellenführer Oberviechtach beim abstiegsbedrohten TV Altdorf patzte, ist sogar die Meisterschaft noch drin für die HSG. Zwei Spiele muss die HSG noch bestreiten. Das erste davon am 07.04. beim Tabellenführer in Oberviechtach. Gewinnt die HSG dieses Spitzenspiel, entscheidet sich die Meisterschaft erst am letzten Spieltag im Fernduell. Die HSG muss am finalen Spieltag gegen die HG Eckental ran, der HV Oberviechtach gegen die SG Regensburg. „Trotz unserer Misere zuletzt sind wir weiterhin im Kampf um die Meisterschaft. Für uns als Liga-Neuling ist das so spät in der Saison ein riesen Kompliment und wir werden alles daran setzen, dass Oberviechtach nicht gegen uns die Meisterschaft eintütet“, blickt Deml auf den Saisonendspurt voraus. Dabei kann sein Team entspannt in die letzten Spieltage gehen. Ein erneuter Aufstieg sei nie Ziel gewesen, der Klassenerhalt schon lange erreicht. Im Gegenzug hofft man, dass aber die Chance auf die Tabellenführung nochmal letzte Kraftreserven mobilisiert. „Wir haben nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen. Das wird meine Mannschaft trotz der jüngsten Rückschläge beflügeln“, gibt sich Deml optimistisch.
Gegen den HC Forchheim spielten: Bräunlein, List – Hermann (5), Häuber (4), Hauer (4), Schlosser (3), Hanauer (2), Scheidler (2), Szameitat (1), Arnold, Härtl, Eichinger, Leonhardt.

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