Nach einer kleinen Negativserie geht es für die Damen I der HSG Weiden in den Saisonendspurt. Dabei ist die HSG am 19. von 20 Spieltagen noch im Rennen um die Meisterschaft der BOL Ostbayern und den damit verbundenen Aufstieg in die Landesliga – für den Liga-Neuling eine kleine Sensation. „Dass wir so spät in der Saison noch um die Meisterschaft spielen, ist ein riesen Kompliment für unsere Arbeit und wird uns im Saisonendspurt beflügeln“, ist sich HSG-Trainer Niklas Deml sicher. Dabei ist man hinter Tabellenführer Oberviechtach aber klarer Außenseiter. Der HVO belegt zwei Spieltage vor Saisonende mit 29 Punkten den ersten, Weiden mit 26 Punkten den zweiten Tabellenplatz. Um am Ende ganz oben zu stehen, müsste die HSG also beide verbleibenden Spiele gewinnen, der HV dürfte keins gewinnen. Was unrealistisch klingt, scheint aber im Bereich des Möglichen zu liegen, da die beiden Spitzenteams bereits am Sonntag direkt aufeinandertreffen. Gewinnt die HSG, entscheidet sich die Meisterschaft erst am allerletzten Spieltag im Fernduell, wo Oberviechtach auf die SG Regensburg trifft und Weiden auf die HG Eckental.
Für Deml sind diese Gedankenspiele aber zu weit gedacht. „Wir wollen von Spiel zu Spiel denken und gegen Oberviechtach bestehen. Über alles andere können wir uns dann nach dem Spiel Gedanken machen“, so der HSG-Trainer. Die Aufgabe sei schwer genug – schon ohne Meisterschaftsphantasien. Oberviechtach sei seit Jahren ein Spitzenteam in der BOL und teilweise nur sehr knapp am Aufstieg gescheitert. Dieses Jahr soll dem HV nun endlich der lang ersehnte Aufstieg gelingen und kurz vor Saisonende sind sie auch nur noch einen Sieg vom Erreichen des großen Wurfs entfernt. Deml erwartet dementsprechend einen bis in die Haarspitzen motivierten Gegner: „Oberviechtach wird alles daransetzen, den Sack zuzumachen, um nicht am letzten Spieltag noch zittern zu müssen.“
Auf der Gegenseite kann der Herausforderer aus Weiden sehr unbekümmert in das Spitzenspiel gehen. Man spiele eine überragende Saison als Aufsteiger und habe den Klassenerhalt schon lange eingetütet. Trotzdem will man im HSG-Lager natürlich alles geben und das Spiel gewinnen, um Oberviechtach nicht beim Aufstiegsjubel zusehen zu müssen. „Wir wollen gegen Oberviechtach gewinnen und die Entscheidung auf den letzten Spieltag vertagen. Der deutliche Hinspiel-Erfolg motiviert uns dabei“, gibt sich Mannschaftsführerin Sarah Eichinger selbstbewusst. Wie im Hinspiel wolle man eine disziplinierte und stabile Defensive stellen, um den schlagkräftigen HV-Angriff um Toptorjägerin Tina Lottner in Schach zu halten. Eben in der Abwehr sieht Deml auch den Schlüssel zum Erfolg gegen den favorisierten Tabellenführer: „Wenn wir die Defensivleistung aus dem Hinspiel wiederholen können, erwarte ich ein enges Top-Spiel“.
Angeworfen wird die Partie in Oberviechtach am Sonntag um 17.00 Uhr.

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