Nach zuletzt zwei Niederlagen am Stück und dem damit einhergehenden Verlust der Tabellenführung war für die Damen I der HSG Weiden am Sonntag Wiedergutmachung angesagt. Man hatte sich viel – insbesondere Selbstvertrauen und Spaß am Handball – vorgenommen und vollumfänglich abgeliefert: mit 27:22 bezwang die Erste Damen die SG Mintraching/Neutraubling II souverän und verdient. Dabei war mit der Drittligareserve der Tabellenfünft und damit kein Leichtgewicht zu Gast. Umso erfreuter war HSG-Trainer Niklas Deml über den Auftritt seines Teams. Vor allem in der Abwehr rührte man phasenweise sprichwörtlich Beton an und ließ so in den ersten 20 Minuten gerade einmal drei Treffer zu. Maßgeblichen Anteil dran hatte kein einzelner Spieler, sondern die gesamte Mannschaft, weil jeder der sieben Spieler am Spielfeld konzentriert und engagiert verteidigte. Da die SG sich aber als ebenbürtiger Gegner erwies und zumindest im HSG-Angriff noch einiges an Sand im Getriebe war, konnte sich Weiden trotz der guten Leistung nie vorentscheidend absetzen. Die Führung blieb über das ganze Spiel konstant, aber nie spielentscheidend groß.
„Wir haben uns Selbstvertrauen und Konzentration vorgenommen und vor allem defensiv stark umgesetzt. Im Angriff sind uns zwar immer noch viele Fehler unterlaufen, aber die Formkurve zeigt deutlich nach oben“, lobte Deml seine Mannschaft. Insbesondere die beiden Spielmacherinnen Tamara Hauer und Sarah Eichinger erwischten einen Sahnetag und führten hervorragend Regie. Vor allem Hauer brachte mit zwei langen Bodenpässen von der Rückraum-Mitte zur Linksaußen Jennifer Hermann durch die Beine der Außenabwehrspielerin die Halle zum Raunen. Nutznießer der glänzenden Spielführung war neben der gewohnt starken Hermann vor allem Aileen Häuber, die ihr wohl bestes Saisonspiel zeigte und dem Spiel ihren Stempel aufdrückte. „Aileen hat fast grenzenloses Talent, aber manchmal damit zu kämpfen, dass sie zu schüchtern spielt. Heute hat sie – wie zuvor schon einige Male angedeutet – bewiesen, dass sie ihr enormes Potential auch in Leistung ummünzen kann und war dementsprechend von der SG kaum zu stoppen“, freute sich Deml über und für die Matchwinnerin. Am Ende standen auf Häubers Konto sieben Treffer zu Buche, die man normalerweise bei Toptorjägerin Franziska Scheidler findet, die an diesem Tag aber einen etwas anderen Job hatte. „Dass Franziska ‚nur‘ vier Feldtore geworfen hat, lag vor allem daran, dass die SG vor ihr gewarnt war und sie früh gedoppelt haben. Aber Franziska hat toll reagiert und den Ball auf die – dementsprechend freien – Mitspieler gebracht und so maßgeblich an den freien Würfen mitgeholfen“, war Deml voll des Lobes für die Passgeberqualitäten seiner Rückraum-Linken.
„Nach den letzten beiden Niederlagen hat uns der Sieg heute und vor allem die souveräne Art und Weise sehr gut getan und wir haben uns selbst bewiesen, dass wir mit mehr Selbstbewusstsein und Glaube an uns selber auch merklich anders auftreten“, war Mannschafts-MV Clara Richthammer glücklich über die Trendwende ihres Teams. Diesen Aufwärtstrend will die HSG Weiden nun bestätigen um am Samstag im bereits letzten Heimspiel der Saison gegen den drittplatzierten HC Forchheim punkten. Dass das kein leichtes Unterfangen werden wird, macht sowohl die Tabellensituation aber auch das umkämpfte Hinspiel deutlich. Trotzdem will man die überragende erste Saison in der BOL mit Erfolgserlebnissen beenden und den zweiten Tabellenplatz vor dem HC verteidigen und hofft im letzten Heimspiel der Saison vor allem auch auf den „Achten Mann“.
Angeworfen wird am Samstag um 17.00 Uhr in der Realschul-Halle.

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