Noch fünf Spiele werden in der BOL Ostbayern gespielt. Gewinnt die Erste Damen der HSG Weiden alle fünf, stünde man am Saisonende ganz oben – theoretisch. Für HSG-Trainer Niklas Deml ist das aber gar nicht das Ziel:
„Wir sind als Aufsteiger sehr stolz, dass wir so spät in der Saison noch um die Meisterschaft spielen. Aber wir wollen uns dadurch keinen Druck machen. Ein direkter Aufstieg ist und war auch nie unser Ziel. Deswegen können wir sehr entspannt in den Saisonendspurt gehen und schauen, was am Ende dabei rumkommt. Und ich bin über einen dritten Tabellenplatz genauso glücklich wie über einen zweiten oder ersten.“ Was seine Mannschaft in dieser Saison bisher geleistet habe, sei außergewöhnlich und jetzt schon als Erfolg zu werten. Trotzdem will man in Weiden natürlich rausholen, was man kann. „Ich habe mich schon vor der Saison gegen Zielvorgaben wie ‚Klassenerhalt‘ gewehrt, sondern wollte, dass wir von Spiel zu Spiel denken und dabei jedes einzelne gewinnen wollen. Daran hat sich ebenso wenig geändert“, so Deml vor dem Liga-Finale.
Eingeläutet werden diese richtungsweisenden Spieltage am Sonntag ausgerechnet mit einem unangenehmen Auswärtsspiel bei der SG Rohr/Pavelsbach. Die SG ist der ‚alte Bekannte‘ der HSG: man ist vor zwei Jahren gemeinsam aus der BOL abstiegen, vor einem Jahr wieder gemeinsam aufgestiegen und jetzt wieder zusammen in der BOL Ostbayern. Dabei hatte die SG im direkten Vergleich fast immer deutlich die Nase vorn. In den letzten zwei Saison gelangen Rohr/Pavelsbach zwei Siege und ein Unentschieden gegen Weiden. Dementsprechend klar sieht HSG-Torfrau Stefanie Bräunlein die Favoritenrolle bei der SG Rohr: „Auch wenn wir als Tabellenzweiter beim Achten antreten, Rohr ist für uns psychologisch ein unheimlich schwieriger Gegner, weil sie uns in den letzten Partien eindeutig im Griff hatten.“ Aber auch die jüngeren Spiele sprechen eher für die SG als für die HSG. Während Weiden im letzten Spiel in Regensburg eine katastrophale Niederlage hinnehmen musste, schlug Rohr den Tabellendritten aus Forchheim. „Wir spielen am Wochenende nicht nur um zwei Punkte gegen einen formstarken Gegner, sondern auch ein wenig gegen uns selbst und unsere ‚Dämonen‘“, so MV Clara Richthammer. Gleichzeitig sei das Spiel ideal, um sich für das letzte Spiel zu rehabilitieren. „Rohr hat eine ähnliche Spielanlage wie die SG Regensburg. Wir können in dem Spiel beweisen, dass wir gegen einen solchen Gegner bestehen können. Gleichzeitig haben wir am Wochenende die Chance, den Mythos ‚Angstgegner‘ zu beenden. Das Spiel kann für uns daher unglaublich wichtig werden. Aber wir müssen mit dem Kopf und den Beinen voll da sein und 100% Leistung auf die Platte bringen“, so Richthammer.
Angeworfen wird das Auswärtsspiel in Postbauer Heng am Sonntag um 17.00 Uhr.

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