Obwohl die Damen I der HSG Weiden am Sonntagabend gegen Tabellenführer SG Frankenpower mit 21:28 am Ende deutlich den Kürzeren zog und somit das dritte Spiel in Folge verloren hat, zeigt für HSG-Trainer Niklas Deml die Formkurve deutlich nach oben, denn lange konnte man dem unangefochtenen Klassenprimus (18:0 Punkte) Paroli bieten. Insbesondere die Abwehr, zuletzt nicht unbedingt das Prunkstück der Weidener Handballerinnen, vernagelte in der ersten Halbzeit (9:10) – angespornt durch eine herausragende Leistung von Torfrau Barbara List – förmlich das HSG-Tor. Vor allem der Mittelblock um Nina Prelle und die beiden Kreisläufer Vanessa Szameitat und Julia Hanauer spielte aggressive und aktive Abwehr, hielt die gefährlichen Rückraumwerfer so gut auf Distanz und verteidigte auch die meisten Zweikämpfe souverän. Da man aber auf der Gegenseite leider selber zu wenig auf die Anzeigetafel brachte und nach 15 Spielminuten (2:4) erst zwei eigene Treffer erzielen konnte, stellte Deml auf einen 7-gegen-6-Angriff um, um die stabile Gästeabwehr zu knacken. In der Folge erarbeitete man sich durch die Überzahl freie Würfe auf den Außenpositionen und über den Kreis, fing sich aber durch Unsauberkeiten im Passspiel auch einige empty-goal-Gegentore, sodass man mit einem Defizit von einem Tor gegen den Favoriten die Seiten wechselte.
In der Halbzeit nahm man sich vor, im Angriff flüssiger den Ball zu bewegen und die Überzahl auf die Außenpositionen zu transportieren. Angetrieben durch die zweikampfstarken Rückraum-Halben Jasmin Häring und Nina Prelle (Tamara Hauer fehlte krankheitsbedingt) gelang dies auch und man erarbeitete sich viele gute Möglichkeiten über Rechts- und Linksaußen. Da aber auch die Gästetorfrau einen guten Tag erwischte, ließ man hier zu viele Chancen liegen. Auf der Gegenseite musste die Heimabwehr dem hohen Aufwand Tribut zollen und Kraft wie Konzentration ließen etwas nach, sodass Frankenpower regelmäßiger einnetzen konnte. In dieser Phase verlor die HSG dann sukzessiv den Anschluss an die Gäste (12:15, 36.; 13:18, 39.; 15:20; 46.) – auch, weil man wiederum die hohe Fehleranfälligkeit im Angriff nicht minimiert bekam, was die schnellen Gäste-Außen konsequent mit schnellen Gegentoren bestraften. So musste sich die HSG Weiden am Ende dem Ligaprimus deutlich und verdient mit sieben Toren geschlagen geben, lieferte aber eine couragierte Leistung ab, die Hoffnung für die nächsten Spiele macht.
„Wir haben lange gegen den haushohen Favoriten mitgehalten und vor allem spielerisch hat man keinen Klassenunterschied erkennen können. Mit einer etwas höheren Wurfquote und etwas weniger Ballverlusten wäre Zählbares durchaus im Bereich des Möglichen gewesen, was uns allen Mut machen sollte“, resümierte Trainer Deml. Mit der Niederlage steht man nun mit 7:11 Punkten auf dem sechsten Tabellenplatz, wobei man ein Spiel mehr hat als die beiden Tabellennachbarn HC Forchheim (7., 6:10 Punkte) und HG Amberg (8., 6:10 Punkte). Da diese Saison voraussichtlich der Klassenerhalt mit dem siebten Platz erreicht wird, gilt es für die HSG-Damen nun, die gute Leistung auch wieder in Punkte umzumünzen, um in der Tabelle nicht überholt zu werden. Die nächste Gelegenheit dazu hat die Deml-Truppe am 07.12. im Heimspiel gegen den Vorletzten HC Hersbruck.
Für die HSG spielten: Heining, List – Häring (4), Hermann (4), Jazdzewski (4), Schlosser (3/2), Eichinger (2), Hanauer (2), Hauer (1/1), Leonhardt (1), Müllner, Prelle, Ruhland, Szameitat.

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