Erneut knapp mit einem Tor, erneut verdient, aber mit ganz anderem Auftreten als in der Vorwoche verliert die Erste Damen der HSG Weiden auch den Heimauftakt gegen den HC Erlangen II mit 25:26.
Angetreten war der HC dabei mit der A-Jugend, die in der Jugend-Bundesliga antritt. Vorgenommen hatte man sich daher, dass man vor allem über physische Präsenz der jungen Gästetruppe den Schneid abkaufen wolle. Zunächst gelang das gut und die Heimabwehr stand sicher, im Angriff wurde der Ball gut bewegt und freie Würfe erspielt. Angeführt von Spielmacherin Nina Prelle und für die erkrankte Jasmin Häring kurzfristig reaktivierte Franziska Scheidler erarbeitete sich die HSG so einen frühen Vorsprung Mitte der ersten Halbzeit (9:6). Leider verzettelte man sich im Anschluss aber im Angriff immer mehr in Eins-gegen-Eins-Situationen und schaffte es nicht, in der Abwehr das hohe Level konstant durchzuziehen, sodass man von Erlangen bis zur Halbzeit noch überholt wurde (11:13). Vor allem im Eins-gegen-Eins bereiteten die schnellen und technisch hervorragend ausgebildeten Jugendspieler des HC der Heimabwehr zunehmend Probleme. Daher appellierte HSG-Trainer Deml in der Halbzeit vor allem an das – offensive wie defensive – Zweikampfverhalten seiner Mannschaft. Im zweiten Durchgang lieferten sich die beiden Teams dann einen offenen Schlagabtausch in der hochklassigen Partie, in dem beide Gegner voll auf Augenhöhe spielten, Erlangen aber letztlich die Oberhand gewann (17:20). So stellte Deml vor der Schlussviertelstunde auf einen 7-gegen-6-Angriff um, was zunächst auch Früchte trug und zum Ausgleich führte (23:23). Insbesondere die überragenden Jennifer Hermann und Tara Schumacher hielten in dieser Phase die HSG im Spiel. Leider verhinderten in der Folge jedoch einige unnötige Zeitstrafen, dass man den Rhythmus behalten konnte und musste sich letztlich erst im letzten Angriff denkbar knapp geschlagen geben.
„Insgesamt ist es frustrierend, die ersten beiden Spiele so knapp mit jeweils einem Tor zu verlieren. Aber die Richtung hat gestimmt: Während wir uns am ersten Spieltag noch komplett unter Wert verkauft haben, waren wir heute nahe an der Leistungsgrenze. Dass wir dann heute nochmal verloren haben, liegt viel weniger an unserem Auftritt als viel mehr an der Klasse der Gäste. Diesen Schwung müssen wir jetzt in die nächsten Partien mitnehmen und dann werden auch die ersten Punkte kommen“, resümierte Deml nach dem Spiel, in dem sich weitere sehr positive Ansätze abzeichneten. Einer davon war die Heimspiel-Premiere der gerade einmal 16-jährigen Torfrau Johanna Heining. Gemeinsam mit Barbara List bildete das Nachwuchstalent ein sicheres Torhüter-Duo und glänzte im zweiten Durchgang mit einigen sehenswerten Paraden und pushte damit auch ihre Vordermannschaft, weiter zu kämpfen. „Großes Lob hat sich einmal mehr die ganze Mannschaft für ihre kämpferische Einstellung verdient“, so Deml. Wichtig sei jetzt anhand der zwei Auftaktniederlagen und 0:4 Punkten den Glauben an die eigene Stärke nicht zu verlieren. „Wir waren jetzt über zwei Jahre sehr erfolgsverwöhnt, aber Niederlagen gehören genau so dazu. Wir müssen jetzt zeigen, dass wir damit umgehen können und den bereits vor der Saison ausgelobten Abstiegskampf annehmen“, schloss Co-Trainerin Maria Schlosser.
Die ersten Punkte in der jungen Saison sollen nun am kommenden Wochenende gegen die perfekt gestartete SG Mintraching/Neutraubling II (4:0 Punkte) her. Zwar wird man wieder auf Franziska Scheidler verzichten müssen, dafür sollte nun aber endlich die Erkältungswelle überstanden sein und der vollständige Kader zur Verfügung stehen. „Wir gehen nach den ersten beiden Spielen wahrscheinlich nicht als Favorit nach Mintraching, aber die beiden Siege im Vorjahr zeigen uns, dass wir mit einer ähnlichen Leistung wie heute gewinnen können“, so Schlosser.
Angeworfen wird am kommenden Samstag um 18.00 Uhr in Mintraching.

Schreibe einen Kommentar