Glanzlos aber souverän setzt sich die Damen I der HSG Weiden mit 15:26 gegen die SG Rohr/Pavelsbach durch und beendet damit ein zweijähriges Trauma: bis zum letzten Samstag konnte die HSG keines der vergangenen vier Spiele gegen die SG Rohr/Pavelsbach für sich entscheiden. Dabei machte die HSG von Beginn an deutlich, wer vom Sieger vom Platz gehen würde. Angetrieben von einer gut aufgelegten und angriffslustigen Jasmin Häring ging Weiden mit 7:1 (12. Minute) in Führung; in der Abwehr und im Tor stand man sicher, im Angriff wurden freie Würfe herausgespielt, wenngleich auch hier schon sichtbar wurde, dass die HSG etwas leichtfertig mit dem Ball und Torchancen vor der starken SG-Torfrau Samanta Garcia umging. „Die Startviertelstunde war im Spielverlauf unsere stärkste. Da haben wir unser großes Potential aufblitzen lassen“, lobte HSG-Trainer Deml, kritisierte aber auch, dass die Mannschaft dieses gute Niveau nicht halten konnte. Insbesondere in der zweiten Hälfte schlichen sich unzählige Unsauberkeiten in das Spiel der HSG. So standen nach Spielende knapp 20 Ballverluste durch Pass-/Fangfehler oder technische Fehler zu Buche. Dazu kamen noch etliche liegengelassene „Hundertprozentige“. Dementsprechend getrübt war auch die Stimmung im HSG-Lager trotz des deutlichen Auswärtserfolgs. Schon zur Halbzeit mahnte HSG-Rückraumrechte Tamara Hauer mehr Ballverantwortung an. „Wir hatten eigentlich nur Glück, dass Rohr heute nicht imstande war, unsere Fehler zu bestrafen. Andere Teams in der Liga sind das aber auf jeden Fall“, so die einmal mehr überragende Hauer. Die Linkshänderin verzeichnete insgesamt zwölf Tore sowie zehn Vorlagen und war somit an fast allen Weidener Toren direkt beteiligt.
Ähnlich analysierte auch Spielmacherin Nina Prelle den Auftritt: „Grundsätzlich gehen wir in die richtige Richtung und haben jetzt nach den beiden Auftaktniederlagen fünf von sechs möglichen Punkten geholt. Was uns dabei aber alle ein wenig ärgert, ist das Gefühl, eigentlich noch mehr zu können. Vor allem die leichten, unerzwungenen Ballverluste können wir noch deutlich minimieren.“
Eben dies gilt es nun umzusetzen; nach einer einwöchigen Spielpause stehen für die HSG vier richtungsweise Spiele gegen die HG Amberg, den HC Forchheim, die SG Regensburg und die SG Frankenpower an. Will man in dieser Phase gegen vier starke Gegner bestehen und das ausgeglichene Punktekonto behalten, muss die HSG ihre Fehleranfälligkeit in den Griff bekommen, so HSG-Trainer Niklas Deml: „Strukturell machen wir vieles richtig und müssen gar nicht viel anders machen; wir dürfen nur nicht – gefühlt – jeden zweiten Ball ins Seitenaus werfen. Aber wir sind guter Dinge, erholen uns jetzt am spielfreien Wochenende und greifen dann mit neuem Mut an.“
Gegen die SG Rohr/Pavelsbach spielten: Bräunlein, List – Hauer (12/5), Arnold (4), Hermann (4), Häring (3), Jazdzewski (2), Szameitat (1), Hanauer, Eichinger, Prelle, Schlosser.

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