Glanzlos, aber letztlich verdient holt die Erste Damen der HSG Weiden wichtige Punkte zuhause gegen den Tabellenvorletzten HC Hersbruck. Dass man am Ende mit sieben Toren noch deutlich gewinnen würde, zeichnete sich im Spielverlauf erst sehr spät ab.
Zwar begann das Spiel vielversprechend (4:2, 7. Minute) und die heimische HSG wirkte hellwach und konzentriert, dennoch schlich sich in der Folge in die eigentlich sehr gute Leistung wie so häufig der Fehlerteufel ein. Vorne vergab man freie Chancen oder traf schwierige Entscheidungen, die dann von Hersbruck postwendend genutzt wurden. So entwickelte sich eine knappe erste Halbzeit, in der sich keine Mannschaft absetzen konnte (14:14). „Die erste Hälfte finde ich vor allem schade. Im Angriff haben wir gut und flüssig kombiniert und uns immer wieder gute Möglichkeiten erarbeitet, diese dann aber zu oft liegen gelassen. In der Abwehr war es ähnlich: wir stehen zwei, drei Minuten defensiv da und irgendwann bricht einer ein und wir bekommen ein glückliches Gegentor. Da hat auf beiden Seiten dann die letzte Konsequenz gefehlt“, meinte HSG-Trainer Niklas Deml. Eben diese Konsequenz nahm man sich dementsprechend für die zweite Halbzeit vor, was zunächst nicht gelingen wollte. Zehn Minuten nach dem Pausenwechsel übernahm Hersbruck sogar kurzzeitig die Führung (19:20, 40.). Zwar stemmte sich der Angriff um die Spielmacher Nina Prelle und Sarah Eichinger gegen den Führungswechsel und Jennifer Hermann und Tamara Hauer (zusammen 20 Tore) netzten ein ums andere mal ein, doch in der Abwehr bekam man die zweikampfstarke Mitte-Spielerin Katja Vampola (sieben Tore) überhaupt nicht mehr in den Griff. So stellte Deml für die Schlussviertelstunde die Abwehr auf 5+1 um und die erfahrene Julia Hanauer übernahm die Defensiv-Regie. Zum einen zeigte die Umstellung Wirkung, zum anderen entschärfte auch HSG-Torfrau Stefanie Bräunlein in dieser Phase einige Hochkaräter des HC. Gepusht durch die Ballgewinne in der Abwehr war dann auch die Offensive der HSG Weiden nicht mehr zu bremsen. Insbesondere auf Hermann und Rückraum-Linke Jasmin Häring hatte Hersbruck in den Schlussminuten keine Antworten mehr und die HSG zog bis zum Spielende noch um sieben Tore davon.
Neben der Freude über die zwei Punkte blieb nach dem Spiel vor allem die Erkenntnis, auf dem richtigen Weg zu sein. „Dass wir uns die gesamte Hinrunde schon mit viel zu vielen Ballverlusten und Fehlwürfen ständig selber in beide Beine schießen, weiß und ärgert die ganze Mannschaft. Aber es wird besser und man hat in den letzten 15 Minuten deutlich gesehen, wie gut wir spielen können, wenn wir diese unforced errors ein wenig in den Griff bekommen“, lobte Deml den insgesamt guten Auftritt.
Für die HSG steht nun noch ein Hinrundenspiel gegen den TV Altdorf an, bevor man in die Weihnachtspause geht. Nach zehn Spieltagen steht Weiden mit 9:11 Punkten auf einem soliden sechsten Tabellenplatz. Grund zur Entspannung bedeutet das aber nicht: mit dem HC Forcheim (7., 8:12), der HG Amberg (8., 8:12), der SG Mintraching/Neutraubling II (9., 6:10) und der HSG Pyrbaum/Seligenporten (10., 5:17) sitzen der HSG gleich fünf Verfolger eng im Nacken. „Für uns bedeutet das, dass wir weiter hart an uns arbeiten werden, um unseren Nichtabstiegsplatz zu verteidigen“, gibt sich Kapitänin Sarah Eichinger mit Blick auf den Jahresendspurt kämpferisch.
Gegen die den HC Hersbruck spielten: Bräunlein, List – Hermann (13), Hauer (7/2), Häring (5), Jazdzewski (2), Prelle (2), Eichinger (1), Schlosser (1), Szameitat (1), Arnold, Hanauer, Leonhardt-