Im dritten Anlauf hat’s endlich geklappt: Die Erste Damen der HSG Weiden holt die ersten Punkte im neuen Jahr und schlägt die SG Mintraching/Neutraubling II souverän mit 30:21.
Dabei zeichnete sich in der heimischen Sophie-Scholl-Halle bereits früh ab, dass das Team von HSG-Trainer Niklas Deml gewillt war, den Abstiegskampf gegen den Tabellennachbar anzunehmen. Deml forderte im Vorfeld des richtungsweisenden Heimspiels vor allem im zuletzt schwächelnden Deckungsverhalten Hingabe und Elan und die Mannschaft lieferte: das erste Gegentor musste man erst in der achten Minute hinnehmen (4:1), nach 20 Spielminuten standen die Gäste aus Mintraching bei gerade einmal vier Treffern (10:4). Zu sicher stand die HSG-Abwehr um die beiden Abwehrchefs Vanessa Szameitat und Julia Hanauer und was dann doch durchrutsche, entschärfte die überragende Torfrau Barbara List. Da aber auf der Gegenseite der Angriff um die beiden Spielmacher Nina Prelle und Sarah Eichinger kaum Mühe hatte, sich freie Chancen zu erarbeiten und diese auch zu verwandeln, enteilte die HSG den Gästen bis zur Halbzeit um sieben Tore (16:9). „Wir haben in der ersten Hälfte in der Abwehr sprichwörtlich Beton angerührt und im Angriff sauber und ohne viele Ballverluste kombiniert“, lobte Deml seine Mannschaft. Das beherzte Zupacken in der eigenen Defensive führte nicht nur zu der geringen Torausbeute der Gäste, sondern auch zu schwierigen Würfen und Ballverlusten der SG, die Weidens Außenspieler – allen voran Jennifer Hermann (elf Feldtore) – immer wieder zu Gegenstößen nutzen konnten.
Das komfortable Polster sollte nun in der zweiten Hälfte gehalten werden, wobei Deml in der Halbzeit betonte, dass dies nur möglich sei, wenn man kein Prozent nachgeben würde. Zunächst gelang das der Deml-Truppe auch gut: Konzentriert und diszipliniert baute die HSG die Führung in den ersten Minuten kontinuierlich aus (21:10, 37.), bis sich ab Mitte des zweiten Durchgangs vorne wie hinten ein wenig der Fehlerteufel einschlich und die schnellen Außenspieler der SG Mintraching ihrerseits ins Umschaltspiel kamen. So schmolz der Vorsprung kurzzeitig auf sieben Tore. „Mitte der zweiten Hälfte hatten wir durch unnötige ‚Geschenke‘ eine kurze Schwächephase, in der ein Comeback Mintrachings drohte“, meinte Deml, betonte aber auch, dass sich seine Mannschaft schnell wieder fing und so letztlich den ungefährdeten und verdienten 30:21-Heimsieg in trockene Tücher brachte. Aus der insgesamt geschlossenen Mannschaftsleistung stach dabei vor allem Keeperin List heraus, die bis zu ihrer Auswechslung in der 45. Minute für Nachwuchs-Talent Johanna Heining eine unfassbare Fangquote von über 70% einfahren konnte. „Ich freue mich, dass ich meiner Mannschaft heute so helfen konnte“, kommentierte die Spielerin des Spiels und ergänzte: „Die Abwehr vor mir hat mich heute aber auch super unterstützt und Mintraching immer wieder zu schwierigen Würfen gezwungen, bei denen es man als Torwart leichter hat als bei freien Würfen von sechs Metern.“
Entspannung bedeutet der Heimsieg für List und Co im Hinblick auf die Tabelle derweil nicht. Nach 14 Spielminuten steht die HSG mit 11:17 Punkten auf dem achten Tabellenplatz, der voraussichtlich für den Klassenerhalt reichen würde. Die Konkurrenz sitzt der HSG aber eng im Nacken. Insbesondere die HG Amberg kann die HSG mit 10:16 Punkten, aber einem Spiel weniger, bald überholen. HSG-Coach Deml hofft dementsprechend, dass der Heimsieg seine Mannschaft jetzt beflügeln kann und die nächsten Punkte gegen den Abstieg gesammelt werden können. Gelegenheit dazu hat die HSG bereits am kommenden Samstag, wenn mit der SG Regensburg ein Vertreter des Spitzen-Quartetts in der Sophie-Scholl-Halle gastiert.
Gegen die SG Mintraching/Neutraubling II spielten: Heining, List – Hermann (11), Hauer (8/6), Häring (3), Arnold (2), Hanauer (2), Jazdzewski (1), Szameitat (1), Schlosser (1), Prelle (1), Eichinger
