Herren I des HC Weiden bleiben sieglos

Auch im zweiten Auswärtsspiel der Saison unterliegt die Erste Herren des HC Weiden ihrem Gastgeber. Nach der Auftaktniederlage gegen Sulzbach folgte am Samstag eine deutliche und in der Höhe verdiente 36:24 – Pleite beim HV Oberviechtach. Dass die Partie schwierig werden würde, war den Verantwortlichen bereits im Vorfeld klar. Dass man aber so chancenlos bleiben würde, enttäuschte auch HC-Trainer Jannis Prelle: „Angesichts unserer Personalsituation überrascht das Ergebnis eigentlich nicht. Wie das Ergebnis aber zustande kam, macht schon nachdenklich. Im Angriff waren wir erschreckend ideen- und kraftlos, in der Abwehr zu passiv und phasenweise ohne jeden Elan im Eins-gegen-Eins.“

Vor allem der Ausfall von Abwehr-Chef Jonas Baunoch war in der Weidener Defensive spürbar. „Jonas hält unsere Abwehr zusammen, dirigiert andere und arbeitet selbst für zwei. Diese Rolle konnte gegen Oberviechtach niemand ausfüllen und auch nur ansatzweise ersetzen. Andere Leistungsträger wie Maximilian Hahn, Florian Kreiter, Thomas Hafner oder Niklas Deml gingen verletzt und angeschlagen in die Partie, Christoph Harrieder und Lucas Vierling fehlen weiterhin verletzungsbedingt komplett“, begründete Co-Trainer Florian Breinbauer die schwache Deckungsleistung.

Im Angriff konnte man zumindest im ersten Durchgang durch gelungene und beherzte Einzelaktionen noch mithalten. Vor allem das erst 19-jährige Eigengewächs Felix Marterer konnte in der Anfangsviertelstunde für Akzente setzen und überzeugte Trainer Prelle: „Felix hat eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er der Ersten helfen kann und eine feste Rolle in unserer Rotation verdient. Gemeinsam mit Fabian Szameitat und Stefano Flierl hat er heute unsere Offensive am Leben gehalten.“

Den Kopf in den Sand stecken will in Weiden angesichts dem enttäuschenden Saisonstart mit 0:4 Punkten aber niemand: „Wir können die Saison noch rumreißen, wenn wir uns jetzt auf grundlegende Kompetenzen unseres Sports konzentrieren, die uns momentan einfach fehlen: defensiv verschieben und knallhart die Eins-gegen-Eins-Situationen verteidigen und vorne mit Elan und Druck in die Lücken gehen und den Ball an den freien Nebenspieler anbringen. Dafür brauchen wir jetzt schnelle Genesungsprozesse und Motivation und Leistungsbereitschaft im Training“, fordert Breinbauer von seinen Spielern.

Da man das Spiel erst in der zweiten Hälfte komplett aus der Hand gegeben hat (Halbzeitstand 17:14), ergeben sich für Prelle weitere, offensichtliche Baustellen: „Wir sind dezimiert und Einige spielen angeschlagen. Trotzdem brechen wir in beiden Spielen in der zweiten Halbzeit ein, schmeißen die Bälle im Angriff weg und verteidigen nur noch halbherzig. Für mich sind das Zeichen für fehlende Konzentration und dementsprechend für ausbaufähige Fitness und Kondition. Trotz einer langen Saisonvorbereitung werden wir auf diese Bereiche wieder mehr Zeit im Training aufwenden, damit wir physisch dagegenhalten können und endlich unsere ersten Punkte holen.“

Einfach wird diese Aufgabe nicht, wenn es in zwei Wochen zum Heimauftakt in der renovierten Weidener Realschul-Halle gegen den FC Neunburg kommt. „Neunburg ist ähnlich körperlich wie Oberviechtach. Wir brauchen also gegen den FC genau das, was wir gegen Oberviechtach auch gebraucht hätten: Schnelligkeit, Druck, Kampfbereitschaft und kompromisslose Abwehrarbeit“, schließt Prelle.

Für den HC Weiden spielten: Hahn, Lamm – Flierl (5), Marterer (5), Hafner (4/3), Szameitat (3), Löw (2/1), Deml (1), Koenemann (1), Wiesner (1), Zahn (1), Dobmeier (1), Keller, Kreiter.

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Richy